Nachdem wir über Jahre auf den Beginn der Sanierung der Egelsbergmühle gewartet haben, hat sich nun, nachdem die Stadt Krefeld diverse Aufträge zur Außensanierung und zur Sanierung des Balkenwerks im Rahmen gewährter Fördermittel und eingesetzter Eigenmittel vergeben hat, schon enorm viel getan.
Näheres über Umfang und Fortgang der Arbeiten berichten wir nachstehend.
Unseren Bericht zur begonnenen Sanierung können wir für das Jahr 2018 folgendermaßen zusammenfassen:
Nachdem es gelungen ist, über die haushaltstragenden Parteien in 2018 einen Haushaltsansatz von 40000 Euro zu etatisieren und das Gebäudemanagement der Stadt Krefeld mit diesem Background Fördermittel beantragt hatte und bewilligt bekam, konnten von dort folgende Arbeiten auf den Weg gebracht werden:
Das Außenmauerwerk der Mühle wurde bis auf den Fundamentbereich saniert und neu gestrichen. Das Dach wurde im Rahmen der vergebenen Arbeiten provisorisch abgedichtet und die Kaminanlage oberhalb des Daches sowie im Dachgeschoss erneuert. Die Fenster wurden ebenfalls instand gesetzt und neu lackiert und auch die Eingangstüre wurde überarbeitet, neu gestrichen und mit neuen Schlössern versehen. Das Gerüst wurde in der zweiten Dezemberwoche demontiert und erlaubte wieder einen ungetrübten Blick auf unsere Mühle.
Mit großer Freude können wir aus 2018 darüber hinaus berichten, dass es uns gelungen ist, die haushaltstragenden Parteien noch einmal von der Notwendigkeit zu überzeugen, dass auch für 2019 eine Summe von 40000 Euro in den Haushalt einzustellen ist, um seitens der Stadt in 2019 Fördermittel für die Komplettsanierung der Dachhaube beantragen zu können und die Arbeiten nach Bewilligung zumindest noch zu beginnen.
Im Februar 2019 wurden die Arbeiten fortgesetzt und zunächst begonnen, den Fundamentbereich zu sanieren. Im Anschluss war im Frühjahr die Sanierung des Flügelwerkes vorgesehen. Aufgrund der sehr geringen Anzahl entsprechend leistungsfähiger Betriebe und eines entsprechenden dortigen Auftragsvolumens ist hier aber eine deutliche Verzögerung eingetreten. So wurden zur Sanierung erst im Frühsommer die Flügel abgenommen, um die Träger und das Holzwerk zu überholen. Im November kamen die Flügel nach intensiver Überholung zurück.
Parallel wollte der Bürgerverein ebenfalls im Frühjahr in Abstimmung und mit Genehmigung der Stadt Krefeld die Sanierung des Innenbereiches der Mühle unter seiner Regie und Kostenverantwortung beginnen. Dabei sollte das vorhandene Balkenwerk, soweit es durch Feuchtigkeit Schaden genommen hat, durch eine Fachfirma im Bereich der Denkmalsanierung freigelegt, saniert und neu vermauert werden. Im Anschluss war dann die Sanierung des Innenmauerwerks vorgesehen.
Leider hat unser Termin Ende Februar im Inneren der Mühle ergeben, dass eine Einschätzung der am Balkenwerk auszuführenden Arbeiten und damit auch die Erstellung eines entsprechenden Angebotes ohne eine umfangreiche Untersuchung der Statik nicht möglich war.
Eine erste Untersuchung fand im Laufe des Sommers statt und bestätigte leider den Verdacht des Bürgervereins, dass zumindest der Hauptträgerbalken (Königsbalken) im ersten Obergeschoss stark geschädigt ist. In einem Gespräch mit dem Gebäudemanagement der Stadt Krefeld wurde festgelegt, dass die Stadt eine detaillierte Untersuchung des gesamten Balkenwerks beauftragt und ein Sanierungskonzept in Verbindung mit einer statischen Untersuchung und einem Brandschutzkonzept entwickeln lässt.
Bei den durchgeführten Untersuchungen wurde auch festgestellt, dass die Dachhaube der Mühle so stark verwittert ist, dass eine einfache Sanierung nicht mehr ausreicht, sondern das Dach in Gänze neu eingedeckt werden muss. Erfreulicherweise konnten wir in Absprache mit der Stadt Krefeld erreichen, dass zur Dacherneuerung ein weiterer Förderantrag ans Land gestellt werden sollte, derdann auch fristgerecht beim Land eingegangen ist..
Weitere Themen für eine Nutzung der Mühle nach Sanierung als Veranstaltungsort für Trauungen, Lesungen, Ausstellungen und ähnliche Veranstaltungen mussten parallel noch geklärt werden. Hierzu musste u. a. ein Brandschutzkonzept erarbeitet und ein Antrag auf Nutzungsänderung gestellt werden.
Bereits im Januar haben wir Kontakt mit einem Sponsor aufgenommen, um mit dessen Unterstützung die Zuwegung entlang des Müllerhauses zur Mühle hinauf im Rahmen von Veranstaltungen in der Mühle besser beleuchten zu können.
Das Jahr 2020 ist für unsere Mühle ein sehr wichtiges Jahr.
Die Sanierungsarbeiten am Dach konnten im Oktober abgeschlossen werden. Das Brandschutzkonzept liegt inzwischen vor und wurde auch verwaltungsintern bereits abgestimmt. Der Antrag auf Nutzungsänderung, ohne den die weitere Nutzung im geplanten Rahmen nicht möglich wäre, wird bauordnungsrechtlich gestellt.
Zudem ist bezüglich des Königsbalkens ein weiterer Förderantrag gestellt worden, da das beauftragte Statikbüro hier einen dringenden Sanierungsbedarf identifiziert hatte. Wir hoffen sehr, dass das Land auch diesen Förderantrag noch einmal positiv bescheidet und die Sanierung des Königsbalkens etwa Mitte 2021 angegangen werden kann.
Die Herstellung der bereits angesprochenen Wegebeleuchtung zwischen Müllerhaus und Mühle wurde seitens des Bürgervereins bei der NGN beauftragt und wurde Anfang November errichtet. Ein namentlich nicht benannter Spender hat die Beauftragung ermöglicht, da ein großer Teil des zu tätigenden Aufwandes über ihn bereitgestellt wurde. Nun muss innerhalb der Mühle noch ein entsprechender Anschluss vorgenommen werden und wir hoffen, auch dafür einen Sponsor zu finden.
Wie bereits berichtet ist die Sanierung des Königsbalkens noch ein großes Projekt, das vermutlich nebst der Überarbeitung des Tragewerks noch einmal einen vermutlich sechsstelligen Aufwand auslösen wird. In 2020 konnte zwar durch die Stadt Krefeld noch ein Förderantrag gestellt werden, eine Bescheidung des Antrages ist aber erst Mitte dieses Jahres 2021 erfolgt. Glücklicherweise hat das Land Nordrhein-Westfalen erneut eine Förderung bewilligt, so dass das Gebäudemanagement aktuell die Ausschreibung der für die Sanierung des Königsbalkens nebst Tragwerk notwendigen Arbeiten erstellt.
Die Sanierungsarbeiten sind nun seitens der Stadt nach schwierigen Vergabeprozessen im August 2022 angegangen worden. Leider hat sich dabei gezeigt, dass der Zustand der tragenden Balken doch deutlich schlechter war, als eigentlich erwartet. Es war daher eine umfangreichere Sanierung notwendig, die nicht im Dezember 2022 abgeschlossen werden kann, sondern nun für Ende Januar 2023 geplant ist.
Einige aktuelle Bilder von Dezember 2022 sind im Anschluss beigefügt.
Wie ursprünglich geplant, will der Bürgerverein jedoch weiterhin im Januar 2023 mit der Innensanierung beginnen. Diese wird im Wesentlichen die Sanierung des Innenmauerwerks, die Sanierung der Toilettenanlage und die Neugestaltung der Thekenanlage umfassen und soll zudem kleinere Ergänzungs- und Verschönerungsarbeiten beinhalten.
Parallel ist der Bürgerverein in Verhandlungen mit der Stadt eingetreten, um die vertraglichen Abreden den neuen Gegebenheiten anzupassen. Hierzu sind sicherlich noch einige Gespräche notwendig. Wir gehen allerdings davon aus, dass es, wie bisher, zu einvernehmlichen Lösungen kommt.
Der Bürgerverein wird zudem hinsichtlich der Innensanierung die bereits begonnene Suche nach Spendern und Spendenmitteln fortsetzen und auch intensivieren, um die Innensanierungsarbeiten mit eigenen Mitteln schnellstmöglich durchführen lassen zu können.
Wir hoffen jetzt, die Innensanierung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel so ausführen zu können, dass die Mühle Ende 2023 wieder zur Verfügung steht.
Wir werden natürlich weiterhin regelmäßig berichten.
Das Jahr 2023 ist nicht nur deswegen von hoher Bedeutung für die Mühlensanierung, weil die Arbeiten an Dach und Fach und insbesondere am Balkenwerk zur Mitte des Jahres abgeschlossen werden konnten, sondern der Abschluss dieser Arbeiten war auch gleichzeitig das Kick-Off für die Arbeiten, die der Bürgerverein sich für das Innere der Mühle vorgenommen hatte.
Das war auch der Zeitpunkt, wo unsere Mühle von Tag zu Tag schlimmer aussah, da vor der Instandsetzung zunächst einmal die Demontage bzw. der Abriss vieler Einbauten notwendig war. Die riesigen Löcher, die bei der Sanierung der Balken im Obergeschoss entstanden waren, die Schlitze, die für die Verlegung neuer Elektroleitungen gefräst werden mussten oder die maroden Stellen im Mauerwerk, die abgetragen werden mussten, machten die Mühle zu einem Besorgnis erregenden Projekt. Auch der Abriss der alten Thekenanlage oder die vollständige Räumung des Toilettenraumes und des Vorraumes sowie die Entfernung des Bodens in Toilette, Vorraum und Thekenbereich machten uns schon einige Sorge. Die alte Fußbodenheizung, die wir ohnehin nicht mehr aktivieren wollten, mussten wir aufgeben, da der Zahn der Zeit hier erbarmungslos zugeschlagen hatte und eine Außerbetriebnahme schon aus Sicherheitsgründen unumgänglich war.
Neben einer nahezu vollständigen Erneuerung der elektrischen Anlage, musste auch der Hausanschluss erneuert werden, da hier nicht einmal eine ordentliche Erdung vorhanden war.
Leider mussten wir auch feststellen, dass wir den Kamin, der die Mühle im Erdgeschoss optisch und funktionell ergänzt hatte, nicht wieder in Betrieb nehmen können, da die Auflagen bezüglich des Betriebes mit überschaubarem Mitteleinsatz nicht mehr zu stemmen waren.
Auch mussten wir feststellen, dass wir nahezu im Wochenrhythmus neue Probleme vorfanden, die uns entweder zeitlich oder finanziell immer wieder vor Herausforderungen stellten und stellen. So mussten wir beispielsweise im Vorraum zur Toilette eine völlig andere Lösung als die geplante finden, da wir die ursprüngliche Lösung nicht hätten finanzieren können.
Wir können aber zumindest bis jetzt stolz feststellen, dass wir bisher zu jedem Problem auch eine Lösung gefunden haben.
Auch die beteiligten Firmen, die für uns in der Mühle tätig wurden und werden, wurden noch mit dem ein oder anderen Problem konfrontiert, zu dem wir aber bisher auch immer Lösungen gefunden haben.
Wir sind auch froh, dass uns das Gebäudemanagement der Stadt Krefeld auch beratend bei unseren Arbeiten unterstützt und die Arbeiten an Dach und Fach zum Teil auch noch ergänzt hat. Zudem wurde uns im Rathaus ein Raum bis Ende Oktober kostenlos zur Verfügung gestellt, damit wir neues Mobiliar, dass wir bei unterschiedlichsten Gelegenheiten ankaufen konnten, zwischenlagern können.
Jedes weitere Problem hier aufzuzeichen, würde den Rahmen sprengen. Wir wollen aber die positivste Nachricht am Schluss unserer Ausführungen vorstellen:
Unsere Mühle wird im November dieses Jahres fertig werden. Wir werden dann den Punkt erreicht haben, dass wir den Traarerinnen und Traarern und natürlich allen, die unsere Mühle in neuem Glanz erleben wollen, diese auch präsentieren können. Wir haben für das Obergeschoss sogar eine Kirchenmalermeisterin gewinnen können, die dort eine stilisierte Mühle auf eine Wand gemalt hat und zudem geht unser eigens kreiertes Mühlenbier an den Start. Das steht dann auch für den Kauf in hochwertigen Siphonflschen zur Verfügung.
Als besondere Traustätte wird unsere Mühle im kommenden Jahr auch wieder zur Verfügung stehen, so dass wir Zug um Zug in den von uns vorgesehenen Betrieb eintreten können.
Das ist nun aus unserer Sicht das Ende unserer Berichterstattung zur Sanierung unserer Mühle. Es war ein langer Weg von 2016 bis heute, aber er hat sich in unseren Augen mehr als gelohnt.
Ihr Bürgerverein Traar e. V.